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 Fundamentalis Tabula Arithmeticae

 
  (grundlegende Tafel der Arithmetik),
Radierung von Emanuel v. Wehrbrunn nach Zeichnung von Johannes Hülsmann Köln (bei Melchior Funck), 1638, jetzt im Kölnisches Stadtmuseum, Faksimile
 
     
 

Es handelt sich hierbei um eine dreieckige verkürzte Multipliziertafel, die auf ein einzelnes Blatt der Grösse 59 x 72 cm gedruckt ist. Sie umfasst von oben nach unten die Produkte
2 x 2
3 x 2, 3 x 3
4 x 2, 4 x 3, 4 x 4
usw. bis
99 x 2, 99 x 3, 99 x 4,... 99 x 99

und geht demnach im Berich 2 bis 99 nur bis zu den Quadraten. Unten sind zudem Vielfache der Zahlen 106, 117, 256, 318 und 365 eingetragen.
365 bedeutet die Anzahl der Tage in einem Jahr, 318 entspricht 3 x 106, 256 ist eine Potenz von 2. Mit Ausnahme von 365 ist der Nutzen der anderen genannten Faktoren nicht klar.

Der Anfang der Tafel oben an der Spitze ist nachfolgend, das ganze Blatt verkleinert am Ende der Seite abgebildet.
Wegen der Grösse des Blattes war dieses wahrscheinlich an der Wand angebracht oder auf dem Tisch oder auf einer Platte aufgezogen. Wie hilfreich eine solche Tafel gewesen ist lässt sich schwer beurteilen, möglicherweise diente sie nur als Schmuckblatt.

 
     
  Spitze Dreieck  
     
 

Man muss annehmen, dass der Drucker und Verleger Melchior Funck die Tafel entworfen hat, denn am Schluß der Überschrift heißt es: „primum inventa" (zuerst erfunden).
In der erläuternden Titelüberschrift hat Funck die Tafel als für "Kriegs oder Veltobristen, Ingenieurs, Rhentmeistern, Kauffhern, Handelsleuthen, Weinhändtlern, Landtmessern, Steinmetzeren, Zimmerleuthen und dergleichen... zu allerhandt Rechnung nutz: und Dienlich" bezeichnet. Damit sind die Adressaten genannt. Einige von ihnen sind auch in den Szenen um die Tafel herum bildlich dargestellt.
Gewidmet ist die mit Verzierungen reich ausgestattete Tafel dem Reiter-General Johan Freiherr von Werth zusammen mit zwei weiteren Söldnern des Dreissigjährigen Krieges - sie sind oben im Blatt dargestellt - in Würdigung des Generals militärischer Leistungen.

Bisher ist nur ein Exemplar der Tafel bekannt. Es wurde vom Kulturamt Kaarst-Büttgen, dem Geburtsort des Generals, aufgekauft und befindet sich heute im Kölnischen Stadtmuseum.

 
     

Multipliziertafel